Kategorie-Archiv:Maxi-Reef-Becken

Das große 550l-Maxi-Reef-Becken

Ein neues Becken entsteht: 550 Liter Maxi-Reef

Es gibt ein neues Projekt, größer und besser als alles Frühere ….

Wir wollen ein großes Schaubecken und Reef-Aquarium einrichten, es hat ein Volumen von ca. 550 Liter und ist ein Giesemann Becken.

So sah das Becken nach dem Aufstellen aus
So sah das Becken nach dem Aufstellen aus

 

Aber fangen wir von vorne an:

Nach der Entscheidung für ein neuen Becken fanden wir zufällig bei einem Händler dieses Becken – gebraucht aber sehr gut erhalten.

Es handelt sich um ein Giesemann-Becken mit Stahl-Unterschrank mit Glaswänden und -türen in schlichtem Schwarz-Weiss. Das Becken selber hat 105×95 cm bei einer Höhe von 55cm, das macht etwa 550 Liter inkl. Filterschacht.

Die Wände des Filterschachts waren mit Schieferplatten dekoriert, da es früher als Süßwasserbecken betrieben wurde.

Wo hinstellen….

Diese wichtige Frage stellte sich auch bei uns, und beim näheren Ausmessen des Beckens inklusive Unterschrank stellten wir fest, dass bei der Gesamthöhe ein Betrachten des Beckens nur im Sitzen möglich war – es handelt sich um ein „Sitzgruppen-Becken“. Es blieb also nur die Möglichkeit eines Sockelbau’s, auf dem das Aquarium dann stehen kann.

Wir haben also YTONG-Steine (20cm breit hochkant) zwischen zwei MDF-Platten gestellt und die Platten mit den Steinen mit Montage-Kleber verklebt. Dieser Sockel ist stabil und hält auch das Gewicht von Becken, Wasser und Gestein aus:

MaxiReef-YTONG-1 MaxiReef-YTONG-2

 

Transport und Aufstellung

Dieses Kapitel halten wir kurz. Vier starke Männer waren nötig, um das Becken vom Laden des Händlers dort in das Auto und dann in unser Haus zu transportieren. Zum Glück kann man Becken und Unterschrank trennen…. Es war aber trotzdem ein gewaltiger Kraftakt!

 

Technik & Zubehör

Wir haben lange über die Technik nachgedacht und dann folgende Komponenten gewählt:

Licht

Zur Beleuchtung nutzen wir reines LED-Licht mit einer Aqua SanRise (ohne PLUS), 220 Watt Leistung in 3 Kanälen mit insgesamt 5 Farben. Steuer- und programmierbar über eine App, die es für Android und IOS gibt.

Zu erwähnen ist noch die sehr angenehm dünne Bauart, ein sehr hochwertiges Netzteil und Tatsache, dass die Steuerung zwar über WLAN erfolgt, die Einbindung in das eigene WLAN aber nicht klappt, weil die App leider nur die Verbindung zum SanRise-eigenen WLAN unterstützt.

Strömung

Für ein Becken mit knapp 100x100cm Bodenfläche und 550 Liter Inhalt bedarf es deutlich stärkerer Strömungspumpen als für ein 120L-Becken oder ein RedSea-Max 250. Die testweise verbauten Tunze 6045 spürt man an der vorderen Scheibe nicht mehr.

Wir haben uns daher für zwei Tunze nanostream 6095 entschieden, die bis 9500 l/h leisten und bei 50% Leistung immerhin für eine Umwälzung des 17fachen Becken-Inhalts.

Die beiden Pumpen werden mit Steuergerät geliefert, die man mittels Verbindungskabel koppeln kann, um die Pumpen dann parallel oder auch invers zu betreiben (mit einem aktiven Steuergerät).

Filterung

Für die Filterung steht der eingebaute Filterschacht zur Verfügung, in dem genügend Platz für

  • Abschäumer
  • Filtermaterial (Aktivkohle, Absorber, Filterschwämme)
  • Umwälzpumpe (Eheim Universal 1200)
  • Heizung (Eheim 250W)

vorhanden ist. Eine überschaubare und unspektakuläre Sache.

Dekoration

Statt einer schwarzen Rückwand haben wir uns für eine Rückwand aus Riffkeramik von Korallenwelt entschieden. Damit haben wir eine dekorative Rückwand und sehr viel Platz für Korallen und Anemonen, Fische und andere Tiere haben viel Platz und Rückzugsmöglichkeiten. Die Rückwand ist an den drei Seiten des Filterschachtes verklebt.

Vor der Rückwand stehen weitere Elemente von Korallenwelt, um den freien Bodenplatz zu nutzen. Alle Elemente sind mit Aquarium-Silikon am Boden verklebt und untereinander mit Riffmörtel vermörtelt.

Bei den Riffkeramik-Elementen muss bedacht werden:

  • Beim Empfang gleich prüfen ob noch alles heil ist, gebrochene Elemente kann man aber schnell mit Silikon-Kleber wieder zusammensetzen
  • Vor dem Einbringen in das Becken ausführlich im Freien abspülen, um die Staubreste vom Brennen und den Abrieb abzuspülen. Dieser Staub enthält massiv Silikat und andere Salze, die im Meerwasser unerwünscht sind.
  • Ohne Kleber im Aquarium aufstellen und final plazieren. Die Teile sind teilweise sehr schwer und sollten erst einmal ohne Kleber aufgestellt werden.
  • Wenn alles perfekt steht, dann ein Foto machen und die Teile wieder herausnehmen und mit dem Einkleben beginnen. Am Einfachsten klappt es mit Silikon, die Übergänge und Ritzen/Spalten lassen sich perfekt mit Riffmörtel füllen und verschönern.
  • Nach ein paar Tagen Trocknung das Becken mit Leitungswasser füllen, einen Beutel mit Phosphat-/Silikat-Absorber dazu geben und 1 Woche bei laufenden Strömungspumpen spülen.
  • Danach Wasserwechsel und nun mit Osmosewasser erneut füllen, wiederum mit Absorber und mindestens 1-2 Wochen solange spülen, bis die Wasserchemie (speziell Silikat und Phosphat) akzeptable Werte hat.
  • Ansonsten empfehlen wir den Beitrag von Torsten Luther im Meerwasser-Forum zum Einfahren eines Aquariums mit Riffkeramik.

Bodengrund

Hier gibt es 3 Säcke mit mittelfeinem Korallenbruch. Sehr unspektakulär.

Lebendgestein

Tja, auf Lebendgestein wollen nach Möglichkeit verzichten, um weder unerwünschte Bakterien noch gefürchtete Plagen (z.B. Glasrosen) in das neue Becken zu schleppen. Die Riffkeramik soll porös genug sein, um den Bakterien der Nitrifikation (oberflächlich, aerob) als auch der Denitrifikation (tief im Gestein, anaerob) eine gute Basis zu bieten. Aber natürlich werden einige Korallen mit Steinen kommen und dann gibt es doch ein paar Stücke Lebendgestein.

Und so sieht es aus…..

Die Riffkeramik eingeklebt/-gemörtelt, Licht & Technik eingebaut und inzwischen mit rund 550 Liter Osmosewasser gefüllt:

 

Silikat

Tja, das Becken steht jetzt seit rund 10 Tagen so und es sind 1 1/2 große Einheiten Absorber im Becken, trotzdem gibt es noch 2,00 mg/l Silikat (SiO2) im Wasser, damit wollen wir aber nicht starten.

Es bleibt also nur abwarten und tägliche Kontrolle des SiO2-Wertes.

 

….. In Kürze gibt es die Fortsetzung